Bei einem gesunden Zahn ist der Zahnnerv (Pulpa) vom Zahnbein (Dentin) und Zahnschmelz gut vor den Bakterien der Mundhöhle geschützt. Ein kompliziertes Nerv-Kanalsystem durchzieht den Zahn. Dringen Bakterien aufgrund von Karies oder eines Zahntrauma bis zum Zahnnerv vor, entzündet sich dieser und stirbt ab. Das Kanalsystem wird infolgedessen von Bakterien besiedelt, die bis in die Wurzelspitze vordringen und eine Entzündung im Kieferknochen verursachen können.
Ziel der Wurzelkanalbehandlung ist es, den Zahn zu erhalten. Das abgestorbene Nervgewebe muss dafür aus dem grazilen Kanalsystem vollständig entfernt werden. Durch Erweiterung der Kanäle und desinfizierende Spüllösungen wird das Kanalsystem für einen bakteriendichten Verschluss vorbereitet.
Für das Auffinden der oftmals im Durchmesser nur 0,1 mm großen Kanaleingänge arbeiten wir mit Vergrößerungshilfen unter optimaler Ausleuchtung des Arbeitsfeldes. Die Länge der Kanäle wird elektronisch bestimmt, um sie anschließend mit hochflexiblen maschinellen Instrumenten zu reinigen. Der zu behandelnde Zahn wird während der Behandlung vor dem Zutritt weiterer Bakterien geschützt (Kofferdam).
Eine Wurzelkanalbehandlung ist sehr zeit- und technikintensiv und in den seltensten Fällen in einer Sitzung durchzuführen.
Es gibt Situationen, in denen die Wurzelkanäle durch starke Krümmung oder Verengung nicht vollständig gereinigt, desinfiziert und gefüllt werden können. Ein chirurgischer Eingriff (Wurzelspitzenresektion) kann den Zahnerhalt in bestimmten Fällen trotzdem ermöglichen. Wann immer es geht, möchten wir Ihre Zähne erhalten und nicht entfernen. Auch im Zeitalter der Implantologie, welche faszinierende Möglichkeiten bietet natürliche Zähne zu ersetzen, ist Ihr eigener Zahn am wertvollsten.
Daher kämpfen wir um jeden Zahn!